Selbstakzeptanz ist der Schlüssel dazu, sich selbst in vollem Umfang zu akzeptieren und zu lieben.

Ob es nun unerfüllte Bedürfnisse sind, alte Wunden oder versteckte Sehnsüchte – sie alle können uns daran hindern, uns selbst in vollem Umfang zu akzeptieren und zu lieben.

Selbstakzeptanz und die Reise zurück: Ein Blick auf Kindheitserinnerungen

Ein Blick zurück: Die Geschichte beginnt

Als kleines Kind haben wir die Welt mit neugierigen Augen betrachtet. Alles war neu, aufregend und voller Abenteuer. 

Erinnerst Du Dich noch, wie es war, als Du das erste Mal Fahrrad gefahren bist? Wackelig, unsicher und doch irgendwie aufgeregt? Eine Mischung aus Aufregung, Neugier und kleinen Stolpersteinen. 

Wer war damals an Deiner Seite? Jemand, der Dir Mut zugesprochen hat? Oder eher jemand, der vor lauter Sorge kaum hinsehen konnte, weil Du ja fallen könntest? Oder jemand, der Angst hatte, dass Du etwas kaputt machen könntest?

Jede dieser Reaktionen, jedes Wort, jede Geste hat Eindruck hinterlassen und ein Stück Dein Bild von Dir selbst und davon, wie Du die Welt siehst, geformt.

Status Quo: Das „innere Kind“ heute

„Die Vergangenheit ist in Dir, nicht hinter Dir.“

Dein kleines Ich: Das Kind, das noch immer in Dir wohnt

Nun liegt Deine Kindheit vermutlich schon eine Weile hinter Dir. Die Sandkästen und Schaukeln sind längst durch Büros und Besprechungsräume ersetzt worden. 

Aber auch wenn die äußere Welt sich verändert hat, gibt es in Dir drinnen dieses kleine Ich, das nach wie vor mitmischt.

Stell Dir vor, Du bist in einer Besprechung und plötzlich fühlst Du Dich übersehen oder nicht ernst genommen.  

Oder Du stehst vor einem Supermarktregal und kannst Dich nicht entscheiden, welchen Joghurt Du nehmen sollst. Als ob Du vor einer riesigen Aufgabe stehst, die Du nicht bewältigen kannst. Dabei geht es nur um einen Joghurt. 

Oder wenn Dein Partner in diesem ganz bestimmten Ton mit Dir spricht. Dann fühlst Du Dich sofort angegriffen und könntest aus der Haut springen, obwohl die Worte an sich harmlos sind.

Ob es diese plötzlichen emotionalen Ausbrüche sind, dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, die Sehnsucht nach Anerkennung  – sie alle haben ihre Wurzeln oft in unserer Kindheit.

Diese plötzlichen Gefühl von Unsicherheit oder Ärger, die aufkommen – das ist nicht nur die Erwachsene, da ist auch dieses kleine Kind in Dir, das sich erinnert, wie es war, wenn es überhört oder zurückgewiesen wurde.

In den Momenten, in denen unser „inneres Kind“ besonders laut wird, zeigt es uns oft, wo wir noch Heilung, Verständnis und Selbstliebe brauchen. Es lädt uns ein, hinzusehen und diesem kleinen Ich in uns zuzuhören 

Denn in der Beziehung zu ihm liegt der Schlüssel zu mehr Verständnis für uns selbst, mehr Selbstakzeptanz und zu einem erfüllteren, harmonischeren Leben.

Eine Frau vor dem Spiegel, die ihr Gesicht mit der Hand abdeckt . Sie ist mit sich nicht im Reine und hat keine Selbstakzeptanz

Warum das „innere Kind“ unsere Aufmerksamkeit und Selbstakzeptanz verdient

Manchmal fühlst Du Dich also plötzlich verletzlich, ängstlich oder rebellisch, und das ohne einen offensichtlichen Grund. 

Oft steckt Dein „inneres Kind“ dahinter, das die Freuden, Traumata, Hoffnungen und Ängste aus Deiner Kindheit in sich trägt.

Wenn Du lernst, ihm zuzuhören, kannst Du tiefe Verletzungen heilen und Dein Leben bereichern.

Die Verletzungen und Traumata Deines “inneren Kindes” hindern Dich oft daran, Dich selbst vollständig zu akzeptieren. 

Warum? 

Weil sie wie unsichtbare Filter wirken, die Deine Selbstwahrnehmung und Deine Beziehungen zu anderen färben. 

Wenn Du als Kind beispielsweise oft kritisiert wurdest, ist die Chance hoch, dass Du auch als Erwachsene*r selbstkritisch bist. Diese Selbstkritik lässt Dich vielleicht zögern, Risiken einzugehen, Deine Träume zu verfolgen oder einfach nur „Du selbst“ zu sein.

Diese inneren Verletzungen können so mächtig sein, dass sie Dich unbewusst steuern. 

Vielleicht weichst Du bestimmten Situationen aus, in denen Du Dich verletzlich fühlst, oder verhältst Dich in einer Weise, die diesen alten Wunden nicht noch mehr „Nahrung“ gibt. 

Genau, diese alten Verletzungen beeinflussen Dich mehr, als Du vielleicht denkst. Sie sind wie unsichtbare Handbremsen, die Dich davon abhalten, ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Statt zu sagen: „Hey, ich hab das drauf!“ denkst Du vielleicht: „Besser nicht, könnte schiefgehen.“ 

Diese Bremsen lassen Dich auch in Beziehungen vorsichtiger agieren, als es vielleicht nötig wäre. Du hältst Dich zurück, weil Du befürchtest, verurteilt oder nicht verstanden zu werden.

Das sind keine bewussten Entscheidungen, sondern eher automatische Reaktionen, die aus diesen alten, unaufgearbeiteten Gefühlen entstehen.

Du reagierst also nicht auf das, was gerade passiert, sondern auf das, was früher einmal war. Dabei entgehen Dir womöglich neue Möglichkeiten und Erfahrungen, die Dein Leben bereichern könnten. Und all das nur, weil Du versuchst, alte Wunden nicht wieder aufzureißen.

Die Auseinandersetzung mit dem inneren Kind und seinen Verletzungen ist daher ein Weg, um diese unsichtbaren Barrieren abzubauen. 

Wenn Du lernst, Dein „inneres Kind“ zu verstehen, ihm zuzuhören und es zu heilen, öffnest Du die Tür zu einem selbstbestimmteren und authentischeren Leben. 

Denn in der Annahme und Heilung dieses Teils von Dir liegt der Schlüssel zur Selbstakzeptanz und letztlich zu einem erfüllteren Leben.

Selbstakzeptanz und Selbstliebe durch die Arbeit am inneren Kind

„Du bist gut genug. Punkt!“

Warum Selbstakzeptanz so wichtig ist

Selbstakzeptanz ist meiner Meinung nach die Grundlage für Selbstliebe, Selbstwert und für das Wachstum als Mensch.

Selbstakzeptanz ist wie das Fundament eines Hauses. Wenn das Fundament nicht stark genug ist, kann es das Gebäude nicht tragen, dann ist das ganze  Haus instabil. 

Stell Dir vor, Du hast einen Fehler gemacht, vielleicht im Job oder in einer Beziehung. Anstatt Dich stundenlang zu grämen und Dich selbst zu kritisieren, akzeptierst Du, dass Fehler passieren. Du bist nicht Dein Fehler. Du lernst daraus und machst weiter. Das ist ein Zeichen von Selbstakzeptanz.

In diesem Zustand der Selbstakzeptanz triffst Du Entscheidungen aus einem Ort der Stärke heraus, nicht aus Unsicherheit oder Angst. 

Du sagst „Ja“ zu Dingen, die Dir wirklich wichtig sind, und „Nein“ zu Dingen, die Dir schaden oder Dich nicht weiterbringen. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf Deine Beziehungen, Deine Arbeit und Deine Verfassung.

Im Alltag bedeutet das: Du sagst ein Treffen ab, wenn Du merkst, dass Du eine Pause brauchst, ohne Dich danach schuldig zu fühlen. 

Oder Du traust Dich, bei der Arbeit um eine Gehaltserhöhung zu bitten, weil Du Deinen Wert kennst. 

Du definierst Deine Grenzen und hältst an ihnen fest, was letztlich zu einem respektvolleren Umgang mit anderen und Dir selbst führt.

Selbstakzeptanz ermöglicht es Dir, Dich nicht mehr ständig im Kreis zu drehen mit Gedanken wie „Bin ich gut genug?“ oder „Was denken die anderen über mich?“. 

Stattdessen bist Du mehr im Einklang mit Dir selbst und triffst Entscheidungen, die wirklich zu Dir passen. 

Das bringt nicht nur Ruhe in Dein Leben, sondern macht es auch erfüllter und authentischer.

Wie die Arbeit mit dem inneren Kind Dir hilft

Indem Du Dein „inneres Kind“ verstehst, heilst und integrierst, erlaubst Du Dir, ganz zu sein – frei von Selbstzweifeln, Ängsten und Unsicherheiten.

Die Arbeit mit dem inneren Kind ist im Grunde eine tiefe Form der Selbstfürsorge und der erste Schritt zur Selbstakzeptanz. 

Warum? 

Stell Dir vor, Du hast als Kind nie gelernt, mit Kritik umzugehen. Jedes Mal, wenn jemand auch nur die kleinste Anmerkung macht, kriecht dieses Unwohlsein in Dir hoch. Dein Herz schlägt schneller, Du fühlst Dich kleiner, als Du bist. Das ist Dein „inneres Kind“, das sich an ähnliche Situationen aus der Vergangenheit erinnert und Alarm schlägt.

Indem Du Dich bewusst mit diesem inneren Kind auseinandersetzt, erkennst Du, wo diese Reaktionen ihren Ursprung haben. 

Du lernst, in diesen Momenten nicht nur als Erwachsene*r zu handeln, sondern auch Deinem inneren Kind das zu geben, was es in der Vergangenheit vielleicht nicht bekommen hat: Verständnis, Trost, Liebe.

 Du wirst Dir selbst gegenüber nachsichtiger, und das erhöht Deine Fähigkeit zur Selbstakzeptanz.

Im Klartext: Das nächste Mal, wenn der Chef eine kritische Anmerkung macht, hörst Du nicht nur die Worte, die gesagt werden. Du spürst auch, wie Dein „inneres Kind“ reagiert, und statt in Panik zu verfallen, beruhigst Du es. Du sagst ihm: „Hey, alles ist okay. Wir sind nicht perfekt, und das müssen wir auch nicht sein.“

Das ist wie ein innerer Dialog, der Dich von alten Mustern befreit und Dir erlaubt, Dich so anzunehmen, wie Du bist – komplett mit allen Stärken und Schwächen. 

Und wer sich selbst akzeptiert, der ist nicht nur im Reinen mit sich, sondern auch offener und verständnisvoller gegenüber der Welt. Das ist der wahre Schatz, den die Arbeit mit dem inneren Kind birgt.

Stressresistenz

Eine der Erkenntnisse ist die Verbindung zwischen der Arbeit mit dem inneren Kind und der Stressresistenz. 

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich aktiv mit ihrem inneren Kind auseinandersetzen, tatsächlich weniger stressanfällig sind. 

Sie entwickeln bessere Coping-Strategien und können stressige Situationen effektiver bewältigen.

Einfach ausgedrückt: Du kommst besser mit stressigen Situationen klar und fühlst Dich weniger überfordert.

Lebenszufriedenheit und emotionale Stabilität

Zudem haben Forschungen ergeben, dass die Arbeit mit dem inneren Kind zu einem höheren Maß an Lebenszufriedenheit führt. 

Menschen, die diesen inneren Dialog pflegen, berichten von einer verbesserten emotionalen Stabilität und einer höheren Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Lebens.

Wenn Du Deinem inneren Kind zuhörst und es heilst, wirst Du feststellen, dass Du emotional stabiler wirst. 

Du fühlst Dich insgesamt zufriedener und kannst die Herausforderungen des Lebens besser meistern.

Neuroplastizität: Unser Gehirn ist formbar

Fragst Du Dich jetzt, warum das funktioniert? 

Die Antwort liegt in der Neuroplastizität unseres Gehirns.

Dein Gehirn ist wie Knete – formbar und anpassungsfähig. Es kann sich verändern und neue neuronale Verbindungen knüpfen. 

Das ist der Grund, warum es in der Lage ist, alten Schmerz zu heilen und neue, positive Verhaltensmuster zu etablieren.

Die Arbeit mit dem inneren Kind ist also nicht nur „Gefühlskram“.

Und die Praxis?

Sprich mit Deinem inneren Kind

Wie macht man das, fragst Du? 

Die Antwort ist einfacher, als Du denkst! 

Setz Dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und erinnere Dich an eine Kindheitssituation. 

Was würde dieses Kind jetzt sagen wollen? Hör zu und antworte. Ja, so einfach kann der erste Schritt zur Heilung sein.

Übungen zur Identifizierung von Glaubenssätzen

Hier eine kleine Challenge für Dich: 

Nimm Dir in den nächsten sieben Tagen Zeit, um jeden negativen Gedanken oder Glaubenssatz, der in Deinem Kopf auftaucht, zu notieren. 

Du könntest überrascht sein, wie oft diese alten Muster und Glaubenssätze auftauchen.

Stefanie Stahl und ihr Beitrag

Wenn wir über das ““innere Kind“” sprechen, kommen wir nicht an Stefanie Stahl vorbei. Sie hat das Thema „“inneres Kind““ salonfähig gemacht. Mit ihren Büchern und Methoden hat sie es geschafft, dass Leute, die vorher nie von einem „inneren Kind“ gehört haben, plötzlich anfangen, darüber nachzudenken.

Sie hat geschafft, ein schwieriges Thema so aufzubereiten, dass es jeder versteht. Ein erster Schritt, um sich selbst besser zu verstehen.

Die Vielfalt innerer Anteile: Mehr als nur das „innere Kind“

Das „innere Kind“ ist aber nur ein Teil des Ganzen. In der Psychologie wird von verschiedenen inneren Anteilen, wie dem inneren Kritiker oder dem inneren Beschützer und viele mehr gesprochen. 

Tom Holmes und das „Wohnzimmer“ der Seele

Tom Holmes z.B. hat mit seinem Konzept einen Ansatz zur Arbeit mit inneren Persönlichkeitsanteilen entwickelt. Statt nur auf das „innere Kind“ zu schauen, nimmt er das ganze „Team“ in uns unter die Lupe. 

Holmes stellt sich das Ganze wie ein Wohnzimmer vor, in dem verschiedene Teile von Dir Platz nehmen. Manche sind laut und immer präsent, wie der innere Kritiker, der ständig seinen Senf dazugibt. 

Andere sind leiser und werden oft übersehen, wie vielleicht Dein innerer Künstler oder Träumer.

Diese leisen Stimmen laufen Gefahr, übersehen zu werden, obwohl sie oft wichtige Beiträge leisten könnten. 

Holmes betont, wie wichtig es ist, zu erkennen, welche Teile gerade im „Wohnzimmer“ Deiner Seele sitzen und welche in der Ecke stehen und kaum gehört werden.

Das innere Selbst: Der Dirigent Deines inneren Orchesters

Und dafür gibt es glücklicherweise neben den verschiedenen inneren Anteilen auch das „innere Selbst“. 

Dieses innere Selbst ist so etwas wie der Weise im Dorf, der alle kennt und versteht, aber nicht selbst ins Getümmel eingreift. 

Es ist die Instanz, die einen Überblick hat und die anderen Anteile in die richtige Richtung lenken kann. 

Das innere Selbst ist nicht emotional aufgeladen und kann daher klare, ausgewogene Entscheidungen treffen. Es ist die Stimme der Vernunft und der Intuition, die uns hilft, unser inneres Chaos zu ordnen.

Du kannst Dir das innere Selbst wie einen Dirigenten vorstellen, der ein Orchester leitet. Jedes Instrument – oder in diesem Fall jeder Persönlichkeitsanteil – hat seine eigene Melodie und seinen eigenen Rhythmus. Der Dirigent sorgt dafür, dass alle zusammen eine harmonische Symphonie erzeugen.

Das innere Selbst kann zum Beispiel:

  • Den inneren Kritiker beruhigen, wenn er zu laut und dominant wird.
  • Dem inneren Kind Raum geben, seine Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken.
  • Den inneren Beschützer daran erinnern, dass nicht jede Situation eine Bedrohung ist.

Das innere Selbst hat die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Anliegen aller inneren Anteile zu hören und sie in eine ausgewogene Entscheidung einfließen zu lassen. 

Es ist wie der Kapitän eines Schiffes, der sicherstellt, dass alle Crewmitglieder ihren Beitrag leisten können, aber auch, dass das Schiff in die richtige Richtung steuert.

Wenn der innere Kritiker das Ruder übernimmt

Aber leider gibt es Momente, in denen das innere Selbst seine Rolle als ausgleichende Kraft nicht wahrnimmt. Vielleicht ist es durch Stress, Trauma oder einfach durch die Gewohnheit in den Hintergrund getreten. In solchen Fällen kann es passieren, dass andere Anteile, wie z.B. der innere Kritiker, das Ruder übernehmen.

Stell Dir vor, Dein innerer Kritiker wäre der Kapitän des Schiffes. Das wäre so, als würde ein Fußballtrainer, der nur auf Fehler fokussiert, das ganze Spiel leiten. 

Das Ergebnis? 

Ein Team, das ängstlich und unsicher ist, ständig in der Defensive und nie in der Lage, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

Wenn der innere Kritiker die Führung übernimmt, werden Entscheidungen oft aus einer Position der Angst oder Unsicherheit getroffen. Das kann dazu führen, dass Du Risiken meidest, Dich selbst klein hältst oder ständig das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein.

Das ist der Moment, in dem das innere Selbst besonders wichtig wird. Wenn der innere Kritiker ungehindert die Kontrolle übernimmt, kann das zu einer Spirale der Selbstkritik, Angst und Unsicherheit führen. Nicht gerade die beste Atmosphäre für persönliches Wachstum, oder?

In solchen Phasen ist es besonders wichtig, bewusst das innere Selbst wieder zu aktivieren. 

Das kann durch verschiedene Methoden geschehen, wie zum Beispiel durch Meditation, Achtsamkeitsübungen oder auch durch professionelles Coaching. 

Ziel ist es, das innere Selbst wieder in seine Rolle als „Weiser Ratgeber“ zu bringen, damit es die verschiedenen Persönlichkeitsanteile koordinieren und für ein ausgewogenes inneres Team sorgen kann.

Friedemann Schulz von Thun: Das innere Team und seine Rolle für die Selbstakzeptanz

Ein weiteres Konzept, dass ich Dir vorstellen möchte, ist das „Innere Team“ von Friedemann Schulz von Thun.

Die Rollen im Inneren Team

Stell Dir Dein Inneres Team wie eine Gruppe von Teammitgliedern vor, die in Deinem Kopf sitzen und ständig miteinander diskutieren. Jedes Mitglied hat seine eigene Perspektive, seine eigenen Werte und Ziele. Einige dieser Mitglieder sind vielleicht der Optimist, der Pessimist, der Kritiker, der Träumer und so weiter.

Die verschiedenen „Teammitglieder“ können unterschiedliche Rollen einnehmen. Manche sind Führungspersönlichkeiten, die gerne die Kontrolle übernehmen, während andere eher im Hintergrund bleiben. Einige sind sehr emotional, andere eher rational. Das Wichtige ist, dass alle diese Anteile einen Teil von Dir repräsentieren.

Die Übergeordnete Instanz: Der Teamleiter

Auch in diesem Konzept gibt es eine übergeordnete Instanz, oft als „Teamleiter“ bezeichnet. Dieser Teamleiter ist vergleichbar mit dem „inneren Selbst“ in Tom Holmes‘ Modell. 

Das ist eine Art Coach, der sicherstellt, dass jedes Teammitglied seine Stärken einbringen kann und dass keiner übergangen wird.

Er hört allen zu, bewertet die verschiedenen Perspektiven und trifft letztendlich die Entscheidung.

Dieser innere Teamleiter ist sozusagen die übergeordnete Instanz, die das Chaos der vielen Stimmen in Dir ordnet. Er oder sie hilft Dir, klare Entscheidungen zu treffen, indem alle inneren Anteile gehört werden.

Die Dynamik des Inneren Teams

Das Innere Team ist selten ruhig; es ist eher wie eine ständige Diskussion oder sogar ein Streit zwischen den verschiedenen Anteilen. Der Teamleiter muss daher in der Lage sein, diese Dynamik zu managen, um effektive Entscheidungen treffen zu können.

Warum ist das Innere Team wichtig?

Das Konzept des Inneren Teams ist besonders nützlich, um die eigene innere Dynamik besser zu verstehen und zu managen. 

Es hilft Dir, Deine eigenen Widersprüche und Konflikte zu erkennen und konstruktiv damit umzugehen. Durch das Verstehen des Inneren Teams kannst Du bewusster handeln und besser mit den Herausforderungen des Lebens umgehen.

Das Innere Team ist also ein sehr nützliches Modell, um die Komplexität Deiner inneren Welt zu verstehen und zu navigieren. Es bietet eine strukturierte Möglichkeit, Deine Gedanken und Gefühle zu sortieren und bewusstere Entscheidungen zu treffen.

Fazit

Selbstakzeptanz ist die Grundlage für ein erfülltes Leben. Die Reise dorthin ist oft komplex und vielschichtig, genau wie wir selbst. Unsere inneren Anteile – vom inneren Kind bis zum inneren Kritiker – spielen dabei eine entscheidende Rolle. 

Es sind die Stimmen in unserem „inneren Team“, die uns formen, beeinflussen und manchmal auch bremsen. 

Doch indem wir lernen, diesen Stimmen zuzuhören und sie zu verstehen, öffnen wir die Tür zu einem authentischeren Selbst. 

Wir schaffen Raum für Heilung, Wachstum und letztlich für die Selbstakzeptanz, die uns in allen Lebensbereichen stärkt.

Wenn Du Dich jetzt fragst, „Und wie fange ich an?“, dann ist meine Antwort: Fang einfach an. 

Vielleicht mit einer kleinen Übung, bei der Du Deine inneren Stimmen identifizierst. Oder indem Du Dir Zeit nimmst, um mit Deinem inneren Kind in Dialog zu treten. 

Du musst nicht gleich den Mount Everest erklimmen; ein kleiner Schritt reicht, um die Reise zu beginnen. 

Und wenn Du merkst, dass Du Unterstützung brauchst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Coaching kann ein wirksames Werkzeug sein, um die Verbindung mit deinem inneren Team zu vertiefen, innere Konflikte zu klären und positive Veränderungen in deinem Leben zu initiieren.

Vielleicht macht es aber auch Sinn, erst mal genauer anzuschauen, was Coaching eigentlich bedeutet und wie es funktionieren kann.

Denn manchmal braucht es einen geschulten Blick von außen, um die inneren Prozesse besser zu verstehen.

Also, nimm Dir die Zeit, hinzuhören. Dein inneres Team hat viel zu sagen, und es lohnt sich, zuzuhören.

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