Kommunikation: Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache. Miteinander reden. Klingt einfach, fühlt sich aber manchmal an, als würde man ein IKEA-Regal aufbauen: Man weiß, es sollte funktionieren, aber irgendwie fehlen immer ein paar Schrauben, und am Ende steht das Regal schief. 

Die Schrauben, das sind die ungesagten Worte und das schief stehende Regal, steht für die Missverständnisse, die entstehen, wenn man keinen Klartext redet.

Aber: genau wie man irgendwann weiß, wie die Einzelteile des „Kallax“ zusammengefriemelt werden müssen, kann man auch die Geheimnisse einer guten Kommunikation in einer Beziehung entschlüsseln. 

Lass uns mal schauen, an welchen Schrauben wie gedreht werden muss, damit das “Kommunikationsregal” robust und stabil steht, um die Last des Alltags zu tragen, ohne ins Wanken zu geraten.

Also, was kann man tun, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich beide Partner gehört, gesehen und wertgeschätzt fühlen, in der gegenseitiges Verständnis und Respekt gelebte Werte sind, die das Fundament jeder guten Beziehung bilden?

Verstehen und Verstanden Werden: Die Basis

Die Art und Weise, wie wir miteinander reden, bestimmt, wie wir uns miteinander verbunden fühlen, wie wir Konflikte lösen und gemeinsam wachsen.

Sie kann Deine Beziehung stärken oder eben leider auch schwächen. 

Es geht hierbei nicht nur um das bloße Austauschen von Informationen, sondern vielmehr darum, eine tiefe emotionale Verbindung aufzubauen, indem man sich gegenseitig wirklich versteht und auf die Bedürfnisse und Gefühle des anderen eingeht.

Indem Du Deine Kommunikationsfähigkeiten ausbaust, kannst Du dafür sorgen, dass Du die Tiefe und Qualität Deiner Beziehung verbesserst, was letztendlich zu einem erfüllteren und harmonischeren Miteinander führt.

Aber wie lässt sich das praktisch umsetzen?

Aktives Zuhören

Aktives Zuhören bedeutet, dass Du Deinem Partner die volle Aufmerksamkeit schenkst, ohne dabei schon die Antwort im Kopf zu formulieren.

Es ist der Schlüssel, um nicht nur die Worte, sondern auch die Gefühle und Bedürfnisse Deines Partners oder Deiner Partnerin zu verstehen. Und es zeigt Deinem Gegenüber: „Ich sehe Dich, ich höre Dich, und was Du zu sagen hast, ist mir wichtig.“

Es erfordert Deine volle Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, Deine innere Antwortmaschine, dieses „Ich weiß genau, was Du denkst“, kurzzeitig auf Pause zu setzen. 

Auch nach fast dreißig Jahren Ehe und obwohl ich behaupten würde, dass ich meinen Mann ganz gut kenne, kann ich Dir versichern: Gedankenlesen funktioniert nicht. 

Wenn Du Deinen Partner besser verstehen willst, empathisch sein und eine tiefe Verbindung aufbauen willst, kannst Du mal versuchen, die Techniken des Aktiven Zuhörens zu nutzen.

Paraphrasieren 

Das bedeutet, dass Du das, was Dein Partner sagt, mit Deinen eigenen Worten wiederholst. Das zeigt, dass Du nicht nur körperlich anwesend bist, sondern auch mit Deinem Geist und Deinem Herzen.

Nachfragen

Indem Du Fragen stellst, zeigst Du Dein Interesse und erfährst mehr über seine/ihre Gedanken und Gefühle. Damit Du Dein Gegenüber besser verstehen kannst, sollten die Fragen offen formuliert sein: „Wie fühlst Du Dich dabei?“ oder “Wie hast Du das gestern erlebt?“

Bestätigen

Hierbei gibst Du kurze verbale oder nonverbale Signale ab, die zeigen, dass Du zuhörst. Sowas wie ein „Mhm“, ein Nicken oder ein „Ich verstehe“. Das zeigt, dass Du zuhörst. Man nennt das übrigens “soziales Grunzen” (wer weiß, vielleicht hilft das mal bei Wer wird Millionär).

Gefühle reflektieren 

Damit ist gemeint, dass Du die emotionalen Untertöne erkennst und ansprichst.

Ein Satz wie „Das klingt, als wäre es für Dich wirklich frustrierend gewesen“ ist ein Beispiel dafür, Gefühle zu spiegeln. Es zeigt, dass Du empathisch bist.

Dein Gegenüber wird sich verstanden und angenommen fühlen, er/sie ist dann eher bereit, sich weiter zu öffnen und tiefer in das Gespräch einzusteigen. Du schaffst damit eine sichere Umgebung für weiteren Austausch.

Zusammenfassen 

Am Ende eines Gesprächs oder eines wichtigen Punktes das Gehörte zusammenzufassen zeigt, dass Du das Wesentliche erfasst hast bzw. das ihr vom Gleichen redet. Es hilft, Missverständnisse zu verhindern. 

Und ja, ich weiß, es braucht Geduld und man muss sich wirklich zusammenreißen, nicht dazwischenzuplatzen oder gleich mit Lösungen um die Ecke zu kommen. Zumindest, wenn Du ein wenig so tickst wie ich. Aber es hilft, sich wirklich zu verstehen und enger zueinander zu finden.

Zusammenfassung

  • Schenke Deinem Partner volle Aufmerksamkeit, ohne die Antwort schon im Kopf zu formulieren.
  • Paraphrasiere, was gesagt wurde, um Verständnis zu zeigen.
  • Stelle offene Fragen, um tiefergehende Informationen zu erhalten.
  • Gib kurze verbale oder nonverbale Signale, die Dein Zuhören bestätigen.
  • Reflektiere die Gefühle, die in den Aussagen Deines Partners mitschwingen.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Wann hast Du das letzte Mal aktiv zugehört, ohne sofort eine Lösung parat zu haben? Wie hat Dein Partner darauf reagiert?
  • Versuche beim nächsten Gespräch bewusst, die Technik des Paraphrasierens einzusetzen. Wie verändert das die Reaktion Deines Gegenübers?

Achtsamkeit in der Kommunikation

Achtsamkeit in der Kommunikation ist ein wesentlicher Schlüssel, um Verbindungen zu stärken und Missverständnisse zu vermeiden.

Sie folgt auf die Praxis des aktiven Zuhörens und erweitert diese, indem sie uns lehrt, nicht nur auf die Worte des Gegenübers zu achten, sondern auch auf unsere eigenen inneren Reaktionen und die Art, wie wir antworten.

Bevor wir unsere Kommunikationsmuster bewusst verändern können, müssen wir zunächst bemerken, was wir sagen und wie wir es sagen. Dies erfordert eine achtsame Präsenz in Gesprächen, die uns ermöglicht, unsere automatischen Reaktionen zu erkennen und zu entscheiden, ob sie der Situation und unseren Absichten dienen.

Achtsamkeit hilft uns, eine Pause einzulegen, bevor wir sprechen, um unsere Gedanken und Gefühle zu sortieren und eine Antwort zu wählen, die echtes Verständnis und Empathie fördert.

Diese bewusste Verlangsamung der Kommunikation ermöglicht es uns, tiefer auf das einzugehen, was wirklich gesagt wird, und darauf, wie es gesagt wird, wodurch unsere Beziehungen auf eine authentische und mitfühlende Weise vertieft werden.

In einer Welt, die oft von Schnelligkeit und Oberflächlichkeit geprägt ist, bietet die Achtsamkeit in der Kommunikation einen Weg, um echte Verbindungen zu schaffen und zu erhalten.

Ich-Botschaften

Die Verwendung von Ich-Botschaften in der Kommunikation sorgt dafür, dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse konzentrieren, statt den anderen anzuklagen.

„Ich fühle mich vernachlässigt, wenn wir das ganze Wochenende nichts miteinander unternehmen“, ist eine Brücke, „Du kümmerst Dich nie um unsere Beziehung“, hingegen eine Barriere. 

Ich-Botschaften fördern das gegenseitige Verständnis.

Zusammenfassung

  • Nutze Ich-Botschaften, um über Deine Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, statt den Partner anzuklagen.
  • Formuliere Deine Bedürfnisse klar und konstruktiv, ohne Vorwürfe zu machen.
  • Ich-Botschaften bauen Brücken und fördern das gegenseitige Verständnis.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Denke an eine kürzliche Diskussion: Wie hättest Du Ich-Botschaften nutzen können, um Deine Perspektive auszudrücken?
  • Versuche, die nächsten Tage bewusst Ich-Botschaften in Gesprächen zu verwenden. Beobachte die Unterschiede in den Reaktionen.

Nonverbale Kommunikation

Paul Watzlawik prägte den Satz: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Unsere Körperhaltung, Gestik, Mimik und sogar die Art, wie wir atmen, senden ständig Signale an unseren Partner oder unsere Partnerin. 

Sie zu verstehen und darauf zu achten, dass man sie konsistent einsetzt, ist entscheidend für eine gute Beziehungskommunikation.

Stell Dir vor, Du fragst Deinen Partner, ob er Lust hat, Deine beste Freundin zu besuchen und er antwortet mit hängenden Schultern und Leidensmiene: “Ja, super gerne.” 

Dein Partner sagt zwar „Ja, super gerne“ zum Besuch bei der besten Freundin, aber sein Körper spricht eine andere Sprache.

Ich schätze mal, das würde Dich an den Worten Deines Partners zweifeln lassen.

Wenn jemand sagt, dass er sich freut, aber dabei aussieht, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen, glauben wir eher dem Gesicht als den Worten. 

Wenn also die nonverbalen Signale nicht mit den verbalen Botschaften übereinstimmen, schenken wir den nonverbalen Ausdrücken mehr Glauben.

Das zeigt, wie wichtig es ist, dass das, was wir sagen, auch zu dem passt, wie wir dabei aussehen. Sonst kommt es zu Verwirrung, und man fragt sich, was jetzt wirklich Sache ist. 

Kurz gesagt: Um Missverständnisse und Konflikte in der Beziehung zu vermeiden, ist es essentiell, dass unsere Worte und unser Körper die gleiche Sprache sprechen.

Zusammenfassung

  • Nonverbale Signale wie Körperhaltung, Gestik und Mimik senden starke Botschaften.
  • Achte darauf, dass Deine nonverbalen Signale mit Deinen Worten übereinstimmen.
  • Das Bewusstsein für nonverbale Kommunikation verbessert das gegenseitige Verstehen.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Beobachte bei Deinem nächsten Gespräch bewusst die nonverbalen Signale Deines Gegenübers. Wie passen sie zu den gesprochenen Worten?
  • Experimentiere mit Deiner eigenen nonverbalen Kommunikation: Wie reagieren andere, wenn Du bewusst lächelst, Augenkontakt hältst oder eine offene Körperhaltung einnimmst?

Die vier Dimensionen der Kommunikation nach Schulz von Thun

Friedemann Schulz von Thun ist bekannt für sein Vier-Seiten-Modell. Es bietet eine tiefere Einsicht in die Kommunikation. 

Es besagt, das jede “Nachricht” (also alles was Du sagst), gleichzeitig Informationen auf vier verschiedenen Ebenen mitliefert: 

  • Sachinhalt – worüber ich informiere
  • Selbstoffenbarung – was ich von mir zu erkennen gebe
  • Beziehung –  was ich von Dir halte und wie wir zueinander stehen 
  • Appell – was ich bei Dir erreichen möchte

Mit jeder Äußerung senden wir gleichzeitig Informationen auf den vier verschiedenen Ebenen.

Und Dein Gegenüber hört auf allen vier Ebenen und interpretiert das, was Du sagst.

Also: wenn Du nur die reinen Fakten (Sachebene) lieferst, Deine eigene Befindlichkeit und Motivation (Selbstoffenbarung), die Beziehung zum Gegenüber (Beziehungsebene) und die gewünschte Handlung oder Reaktion (Appellebene) weglässt, bleibt eine Menge möglichkeit für Interpretation und Mißverständnisse.

Stell Dir folgendes Szenario vor:

Er/sie kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause, wirkt sichtlich mürrisch, betritt das Wohnzimmer mit den Worten „Ich bin zu Hause“ und setzt sich direkt vor den Fernseher, ohne weiteren Kommentar.

Sachinhalt (Worüber ich informiere): 

Auf der sachlichen Ebene wird schlicht mitgeteilt, dass er/sie angekommen ist. Die Information ist klar und unmissverständlich.

Selbstoffenbarung (Was ich von mir zu erkennen gebe) 

Das mürrische Auftreten und der minimale verbale Austausch könnten darauf hindeuten, dass er/sie erschöpft, gestresst oder verstimmt ist. Ohne es direkt zu sagen, offenbart es einiges über den inneren Zustand, aber genau weiß man es nicht.

Beziehung (Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen) 

Indem er/sie sich ohne weitere Interaktion vor den Fernseher setzt, könnte die Botschaft dahinter sein, dass er/sie gerade Zeit für sich braucht, um etwas runterzukommen und sich erst mal etwas ablenken will.

Appell (Was ich bei Dir erreichen möchte) 

Auch wenn es nicht explizit ausgesprochen wird, könnte der unausgesprochene Wunsch bestehen, in Ruhe gelassen zu werden, um zu entspannen. Der Appell liegt hier möglicherweise in der Hoffnung auf Verständnis für den Bedarf an Ruhe und persönlichem Raum.

So, und nun: Wie könnte das vom Gegenüber interpretiert werden?

Sachinhalt (Worüber ich informiere) 

Das Gegenüber versteht die klare Information, dass der andere gut zu Hause angekommen ist. Auf dieser Ebene gibt es wenig Raum für Missverständnisse.

Selbstoffenbarung (Was ich von mir zu erkennen gebe) 

Im besten Fall vermutet das Gegenüber, dass er/sie gestresst, überarbeitet oder wegen irgendetwas verärgert ist. Aber es könnte auch vermuten, dass die schlechte Laune durch etwas ausgelöst wird, das im häuslichen Bereich liegt (rumliegende Socken vielleicht), oder, dass er/sie sauer auf das Gegenüber ist.

Beziehung (Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen)

Hier könnte die Situation als Desinteresse an gemeinsamer Zeit oder als Ablehnung interpretiert werden. Vielleicht könnte sich der/die Andere zurückgewiesen oder weniger wertgeschätzt fühlen, besonders wenn solche Verhaltensmuster häufig vorkommen, ohne dass der Kontext klar erkennbar ist.

Appell (Was ich bei Dir erreichen möchte)

Ohne klare Kommunikation könnte das Gegenüber unsicher sein, wie es reagieren soll. Soll es den anderen in Ruhe lassen, weil er/sie offensichtlich Zeit für sich braucht, oder sollte es nachfragen und riskieren, als aufdringlich empfunden zu werden? 

Es besteht die Möglichkeit, dass das Gegenüber den Wunsch nach Ruhe missversteht und stattdessen versucht, ein Gespräch zu initiieren, um zu helfen oder die vermutete Spannung zu lösen. 

Ja und dann könnte es ätzend für beide werden. “Kann ich nicht mal 5 Minuten Ruhe haben?” “Mein Gott, wenn ich Dich so nerve, dann kann ich ja gehen.” Und der Tanz beginnt…

Indem man sich bemüht, Nachrichten zu senden, die bewusst Aspekte aller vier Ebenen enthalten, kann man Missverständnisse reduzieren, Empathie und Verständnis fördern und die Beziehung stärken. 

Ich weiß was Du denkst

Ein kritischer Punkt ist die Rolle unserer Annahmen in der Kommunikation, dieses vorschnelle: “Ich weiß was Du mir sagen willst.” 

Das Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun macht deutlich, wie vielschichtig Kommunikation ist. Es zeigt, dass jede Nachricht gleichzeitig auf vier Ebenen gesendet und empfangen wird.

Wenn nur auf einer Ebene gesendet oder empfangen wird, lässt das einen großen Raum für Fehlinterpretationen. 

Die fehlenden Informationen werden dann durch eigene Annahmen gefüllt. Wir interpretieren dann mit Hilfe unserer eigenen Filter. Wir bewerten die Situation auf Grund unserer Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen.

Und bevor wir die Gelegenheit haben, zu überprüfen, ob das, was wir glauben verstanden zu haben, tatsächlich der Realität entspricht, nehmen unsere Emotionen das Ruder fest in die Hand. 

Die Macht der emotionalen Reaktionen

Und dann kann ein Satz wie “Ich bin zu Hause“ durch unsere eigenen Filter so verzerrt werden, dass wir emotional und durchaus überzogen reagieren.

Dann hörst und denkst Du, er oder sie möchte keine Zeit mit Dir verbringen. 

Vielleicht fühlst Du Dich vernachlässigt oder denkst, Deine Beziehung sei ihm oder ihr nicht wichtig. Ohne weiter nachzufragen oder zu verstehen, was wirklich gemeint ist, reagierst Du verletzt, wirst wütend, lässt vielleicht sogar die Tür hinter Dir krachen und verlässt den Raum.

Und Dein Partner steht da bzw. sitzt vor dem Fernseher, völlig verwirrt, weil die eigentliche Absicht nur war, Dich darüber zu informieren, dass er/sie einen stressigen Tag hatte und jetzt erst mal Ruhe zum Runterkommen braucht.

Und auf keinen Fall war es seine oder ihre Absicht, Dich zu verletzen oder die gemeinsame Zeit zu meiden. 

Genau so können emotionale Reaktionen auf scheinbar neutrale Aussagen zu großen Missverständnissen führen, die unnötigen Stress in eine Beziehung bringen.

Strategien für ein tieferes Verständnis

Umso wichtiger ist es, Deine eigenen Annahmen zu hinterfragen und zu überprüfen, bevor Du reagierst. 

Eine Strategie könnte sein, nachzufragen und um Klarstellung zu bitten, anstatt sofort auf Basis Deiner ersten emotionalen Reaktion zu handeln. 

Dies gibt Dir die Möglichkeit, Deine Interpretationen zu überprüfen und es gibt Deinem Gegenüber die Chance, seine oder ihre Intentionen zu verdeutlichen.

Es braucht eine Menge emotionaler Intelligenz, damit Du Deine eigenen Gefühle erkennst und verstehst, wie sie Deine Reaktionen beeinflussen. 

Aber, wenn Du Dir Deiner eigenen emotionalen Trigger bewusst wirst, kannst Du lernen, konstruktiver auf die emotionale Dimension der Kommunikation zu reagieren.

Und der erste Schritt könnte sein, zu merken, dass Du aufgrund von Annahmen reagiert hast.

Transparente Kommunikation: Sprecht Klartext

Offenheit in der Kommunikation ist das A und O, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gesunde Beziehung zu pflegen. 

Es geht darum, Deine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse so zu äußern, dass der andere versteht, was gemeint ist und die Möglichkeit bekommt, zu antworten. 

Gerade wenn es um schwierige Themen geht, braucht man eine Menge Mut und Geschick. Der Schlüssel hierfür liegt meiner Meinung nach darin, dass es einem gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Beide sicher fühlen und einander vertrauen. Erst dann wirst Du Deine wahren Gedanken und Gefühle teilen. 

Und wenn Du genau das Gegenteil erreichen willst, mach Vorwürfe und zwar so lange, bis Dein Partner in die Defensive oder zum Angriff übergeht. 

Andernfalls wäre offen und ehrlich Deine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern mein Rat. Sowas wie „Ich brauche…“ oder „Mir ist wichtig, dass…“ aber wie Du das machst, ist natürlich Deine Sache.

Zusammenfassung

  • Sei offen und ehrlich in Deiner Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Drücke Deine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse klar aus, damit Dein Partner versteht, was Du meinst.
  • Schaffe eine Atmosphäre des Vertrauens, in der beide Partner sich sicher fühlen, ihre wahren Gedanken und Gefühle zu teilen.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Überlege Dir ein Thema, bei dem Du Dich bisher gescheut hast, Klartext zu reden. Wie kannst Du dieses Thema offen ansprechen?
  • Wie reagierst Du, wenn Dein Partner klare und direkte Kommunikation verwendet? Fühlst Du Dich dadurch näher oder eher auf Distanz?

Konfliktmanagement: Wenn die Fetzen fliegen

Konflikte in Beziehungen sind wie Gewitter: unvermeidlich, manchmal beängstigend, aber mit dem Potenzial, die Luft zu klären. 

Aber wie geht man mit Konflikten um, ohne dass allzu viel Porzellan leidet und zu Bruch geht und ohne den Partner/ die Partnerin in die Wüste zu schicken? 

Die Stopp-Taste drücken

Manchmal heizt sich eine Diskussion so auf, dass man keinen klaren Gedanken mehr fassen kann und man nicht mehr im “Austauschmodus” sondern im “Ich-knall-Dir alles-an-den-Kopf-was-Du-seit-dem-wir-zusammen-sind-falsch-gemacht-hast”.

Wenn ihr merkt, dass das Gespräch abzudriften droht, drückt gemeinsam die imaginäre Stopp-Taste. Vereinbart ein Codewort, das signalisiert: „Lass uns eine Pause machen, bevor wir Dinge sagen, die wir später bereuen.“

Erinnert euch daran, dass ihr ein Team seid – auch im Streit. 

Bewusste Auszeiten nehmen

Manchmal braucht man einen Moment für sich, um die Gedanken zu sortieren und die Emotionen zu beruhigen. Ein bewusstes Timeout kann Wunder wirken. Wichtig ist, dass es als eine gemeinsame Strategie und nicht als Flucht verstanden wird.

„Ich merke, ich bin gerade zu aufgewühlt, um sinnvoll weiter zu diskutieren. Lass uns eine halbe Stunde Pause machen. Ich gehe eine Runde um den Block, und dann reden wir weiter.“

Manchmal ist es jedoch nicht nur der aktuelle Konflikt, der uns zu schaffen macht, sondern der aufgestaute Stress aus anderen Lebensbereichen, der in der Beziehung zum Vorschein kommt und sie dann belastet.

Das kann soweit gehen, das Dein Partner Dich nur noch nervt. Wenn Du mehr darüber lesen willst, schau Dir meinen Beitrag zum Thema an: http://www.nicolaysen-coaching.de/stress/partner-nervt

Kämpft fair

Überleg gemeinsam mit Deinem Partner/Deiner Partnerin Regeln für Auseinandersetzungen. Sowas wie: keine Beleidigungen, keine alten Kamellen ausgraben und versuchen, beim Thema zu bleiben. 

Erinnert euch daran, dass ihr ein Team seid, ihr seid nur gerade unterschiedlicher Meinung.

„Erinnerst du dich, wir wollten beim Thema bleiben und uns nicht gegenseitig unterbrechen?“

Konflikte als Wachstumschance sehen 

Jeder Konflikt bietet die Möglichkeit, mehr über den anderen und über die Dynamik Deiner Beziehung zu lernen. Statt Konflikte als Bedrohung zu sehen, betrachte sie als Chance, Deine Beziehung zu stärken.

Ihr könntet euch also, nachdem der Sturm vorüber ist, Zeit für ein ruhiges Gespräch nehmen und überlegen, was ihr aus der Auseinandersetzung lernen könnt. Und wenn ein Kommunikationsproblem zu Grunde liegt, wie könnt ihr das in Zukunft besser machen?

Konfliktmanagement in Beziehungen erfordert Übung, Geduld und eine gute Portion Humor. Indem ihr lernt, konstruktiv durch Konflikte zu navigieren, könnt ihr nicht nur Porzellan retten, sondern auch eine tiefere Verbindung und Verständnis füreinander aufbauen.

Zusammenfassung

  • Nutze die Stopp-Taste, wenn ein Gespräch zu eskalieren droht, und vereinbare ein Codewort für eine Pause.
  • Nimm bewusste Auszeiten, um Emotionen zu beruhigen und Gedanken zu ordnen, bevor ihr das Gespräch fortsetzt.
  • Kämpft fair, indem ihr gemeinsame Regeln für Auseinandersetzungen festlegt, wie keine Beleidigungen oder das Thema nicht zu wechseln.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Denke an den letzten Konflikt zurück: Hätte eine Pause helfen können, die Situation zu entschärfen?
  • Entwickle mit Deinem Partner Regeln für faire Auseinandersetzungen. Wie könnt ihr sicherstellen, dass beide sich daran halten?

Wertschätzung ausdrücken: Kleine Gesten, große Wirkung

Manchmal sind es die kleinen Gesten, die den Unterschied machen. Ein unerwartetes Kompliment, ein Dankeschön für die alltäglichen Dinge, oder eine kleine Notiz zeigen, dass ihr euch nicht als selbstverständlich nehmt.

Kleine Gesten können dem Anderen zeigen, dass Du an ihn denkst. Sowas wie eine kurze Umarmung, eine liebevolle Notiz in seiner/ihrer Tasche oder eine Tasse Kaffee am Morgen.

Das zeigt, wie sehr Du Deinen Partner schätzt und liebst. 

Ein unerwartetes Kompliment kann den grauesten Tag aufhellen und das Selbstwertgefühl Deines Partners in die Höhe schnellen lassen. 

Aber bitte keine übertriebenen Schmeicheleien à la “Dein Lächeln ist so strahlend, dass die Sonne sich eine Scheibe davon abschneiden könnte.” sondern authentische Anerkennung für die kleinen Dinge, die viel zu oft übersehen werden.

Sowas wie „Das schmeckt fantastisch, danke, dass du das gemacht hast“, wenn für einen gekocht wurde, kann Wunder wirken.

Und da sind wir auch schon beim nächsten Punkt: Dankbarkeit. 

Ein aufrichtiges Dankeschön für die alltäglichen Dinge auszusprechen, die oft als selbstverständlich angesehen werden, zeigt, dass Du siehst, wie sehr er/sie sich bemüht und es stärkt die emotionale Verbindung.

„Danke, dass du XYZ gemacht hast, das bedeutet mir viel“ zeigt nicht nur Deine Wertschätzung, sondern auch Deine Anerkennung seiner/ihrer Zeit und Mühe.

Sich einander Wertschätzung zu zeigen, ist eine Kunst, die geübt werden will. 

Sie zu kultivieren bedeutet, die Liebe und Zuneigung, die wir für unseren Partner empfinden, durch unser tägliches Handeln zu zeigen. 

Es sind die kleinen Gesten und Worte der Anerkennung, die deutlich machen, dass wir nicht nur räumlich, sondern auch emotional an der Seite unseres Partners stehen. 

Zusammenfassung

  • Zeige Wertschätzung durch kleine Gesten und Aufmerksamkeiten, die Deinem Partner zeigen, dass Du an ihn denkst.
  • Authentische Komplimente und Dankbarkeit für alltägliche Dinge können die emotionale Verbindung stärken.
  • Die regelmäßige Äußerung von Wertschätzung und Dankbarkeit kultiviert eine positive Atmosphäre in der Beziehung.

Übungen/Reflexionsfragen

  • Welche kleine Geste der Wertschätzung kannst Du heute deinem Partner gegenüber zeigen?
  • Reflektiere am Ende des Tages, wie Dein Partner auf Deine Gesten der Wertschätzung reagiert hat. Wie hat sich das auf Deine Gefühle ihm/ihr gegenüber ausgewirkt?

Fazit: Die Mischung macht’s

Es gibt kein universelles Erfolgsrezept, aber die richtige Mischung aus Verständnis, Empathie und offener Kommunikation kommt dem schon ziemlich nahe.

Gute Kommunikation in der Beziehung ist ein Mix aus Verständnis, Klarheit, Teamgeist und Wertschätzung. 

Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der Aufmerksamkeit und Pflege erfordert, aber jede Anstrengung wert ist. 

Die Mühe lohnt sich, denn eine starke, gesunde Kommunikation ist das Fundament, auf dem eine erfüllte und harmonische Beziehung aufgebaut ist.

Wenn Du das Gefühl hast, dass die Kommunikation in Deiner Beziehung ein Upgrade gebrauchen könnte, Du Schwierigkeiten hast, Deine Bedürfnisse zu äußern oder konstruktiv durch Konflikte zu navigieren zögere nicht. Ich bin hier, um Dich zu begleiten. 

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